Spurensuche im Pleßbachtal – Glückauf Elisabeth Teil 2

Von Oliver Glasmacher.

Nach den Grundlagen über die Geschichte der Zeche heute die Vor Ort Begehung. Mittlerweile ist der Zechenplatz im „Pleßbachweg“ der Kollegen des HGV Heimatvereines Sprockhövel erschlossen. Wer möchte kann diese Seiten mit zur eigenen Erkundung mitnehmen. Wir hoffen es fällt so leichter die Fragmente zu deuten und freuen uns über zusätzliche Hinweise über Funde und Deutungen.

Guter Start ist die Brücke über die Autobahn an der Stoltenbergstraße. Talaufwärts käme man zur Zeche Adolar / Glückauf Barmen. Das einandermal. Talabwärts folgt man der Trasse der alten Kleinbahn Bossel-Blankenstein. Sie passieren ohne Hinweis darauf die lange Zungenhalde des Tiefen Stollens der Zeche Vereinigte Harmonie, auf die wir ja auch schon im ersten Teil eingegangen sind. Dies war lange Zeit der tiefste Entwässerungsstollen an diesem Talabschnitt. Die Zeche schlug sogar die Möglichkeit einer tieferen Lösung von Wetter durch den Friedrich Wilhelm Erbstollen aus.

Weiter der Trasse folgend kommt man an der Verladerampe eines alten Steinbruches vorbei. Bald darauf ist die ehemalige Verladung der Zeche Elisabethenglück zu erkennen. Die Trasse verbreitet sich deutlich. Hier zweigte ein Abstellgleis für die Kohlenwaggons ab, welches auf den noch vorhandenen Prellbock zulief.

Von Oben wurden die Waggons durch eine Turmverladeanlage (1935-1962) beladen.

Hier geht der Fahrweg den Berg hinauf. Links von uns ist das Haldengelände, heute völlig überwachsen. Von rechts kommt schon bald die Bahntrasse der Verladebahn und wir folgen der Trasse zum Zechenplatz. Bald sehen wir den noch erhaltenen Giebel des Hauptgebäudes.

Das Gebäude davor war das Lager für die Brennbaren Betriebstoffe (Benzin usw.). Es lag wohl absichtlich abseits 😉

Das Hauptgebäude beeinhaltete wohl im Untergeschoss eine Werkstatt, die Schaltstation bzw. die Generatoren und die Waschkauen. Diese sind noch anhand der teilweise vorhandenen „Fliesenspiegel“ gut auszumachen.

Im Obergeschoss befand sich die Verwaltung.

Die Front war mit einem Vorsprung überdacht, wohl damit die Belegschaft trocken zum Füllort gelangen konnte.

Ungewöhnlich sieht diese vorgesetzte Mauerfront aus.

Wir gehen über den Zechenplatz auf die andere Seite des Tales. Der Platz ist größtenteils stark mit Vegetation überwuchert, so dass hier von den ehemaligen Gebäuden der Wäsche, dem Kompressorhaus, der Sieberei nichts mehr zu sehen ist.

Hier finden wir das verbrochene Stollenmundloch, dem Vorgänger der Tiefbauzeche.

Zurückblickend auf die merkwürdige Rasterwand befindet diese sich in etwa fluchtgerecht von hier auf der anderen Seite. Die Stromleitung (Kabelisolierungen findet man noch hier und da) liefen wol durch die noch auf dem Gelände vorhandenen Kabelkanäle.

Ab hier führte eine Leitung überirdirsch den Berg hoch. Sie stammte aus den 1940iger Jahren. Es haben sich Trägerwerke und deren Fundamente erhalten.

Die Leitungstrasse endet an dieser eingegrabenen Betonkuppel

Eine Einmann-Splitterschutzzelle. Im 2.Weltkrieg wurde diese von der Wachmannschaft benutzt.

Zurück den Berg hinab gehen wir noch an diesem Gulli vorbei. Es ist der Überrest des Schachtes, eine Beobachtungsöffnung in der Schachtabdeckung. Wer hineinleuchtet sieht ohne schwierigkeiten die Verfüllsäule des Schachtes.

Letztes Denkmal der Grube ist auf der anderen Seite des Tales der Höchste Punkt der Anlage. Der alte Wasserhochbehälter für die Wasserversorgung der Kauen. Als Größenvergleich BGVR-Mitglied Daniel.

Als kleines Schmankerl zum Abschluß noch der Plan der Übertageanlagen und wir bedanken uns für die Aufmerksamkeit. Feedback erwünscht.

Quellennachweis:

– Swoboda, Rolf: Die Bossel-Blankensteiner Eisenbahn
– Persönliche Mitteilung des Betriebsführes Heinrich Buschmeier und seines Bruders Kurt Buschmeier.

Fotonachweis:

– Swoboda, Rolf: Die Bossel-Blankensteiner Eisenbahn, Seite 63

Alle Farbfotos:

– Bilderrechte Oliver Glasmacher

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